Gegenwarten

Ein Objekt für die Zwischenzeit

18.9.2022–2025

von Janosch Perler und Edi Aschwanden
(Technik: Benno Fäh)

Für die Zeit zwischen Vorher und Nachher steht ein Zeichen. Die vorgetäuschte Bewegung lässt vermuten, dass eine virtuelle Welt auf- oder abgebaut wird. Der unbestimmte Zeitraum bietet Platz für Gedanken und Erwartungen.

Das Zeichen steht für etwas Abstraktes, ist gleichzeitig Objekt im realen Raum und verbindet Realität und Fiktion, Wahrnehmung und Vorstellung.

gegenwarten.site

Haus am Gern, KlHaus, 2018, Foto / photo: Rudolf Steiner

KlHaus

1.12.2018–3.7.2022

Ein Projekt von Haus am Gern

Im Garten vor dem Kunsthaus Pasquart steht ein kleines Haus: das «KlHaus». Darin wird drei Jahre lang gesammelt und versammelt, was sich an einem Ort 800 Kilometer nordöstlich abspielt, bzw. all das, was dieser andere Ort an Denk-, Bild- und Tonmaterial generiert. Dieser Ort befindet sich in einer Gartenlaube eines Schrebergartens in Leipzig. Er wurde 2005 von Haus am Gern in Form eines Reinraumes in die Gartenlaube der Parzelle 266 des Kleingartenvereins Anger-Crottendorf eingebaut, nach EN ISO 14644 contamination control standard von der auf Reinigung von Reinräumen spezialisierten Firma Pro_Con gereinigt, versiegelt und von Haus am Gern zum «GESCHICHTSFREIEN RAUM» erklärt. Es ist der einzige Raum seiner Art auf unserem Planeten.

Prof. Dr. phil. Jasper A. Friedrich konstruiert den «GESCHICHTSFREIEN RAUM» in Leipzig virtuell und führt ein Gartentagebuch

www.hausamgern.ch

TRANSITIONS
performance & concert
by Judith Wegmann
29.6.-3.7.2022

Transition Part I
«Eine 24-stündige Reise ins Ungewisse»

«Vexations» von Erik Satie
by Judith Wegmann & Simon Bucher

29. – 30.6.2022, 19h – 19h

Transition Part II
Performance
by Judith Wegmann & Duo ALMA

1.7.2022, 19h

Transition Part III
«Vom Ende der Dinge»
Piano und Präparationen
Konzeptuelle Improvisation mit Videoinstallation

by Judith Wegmann
2.7.2022, 21h

Transition Part IV
«Vom Erklingen und Verschwinden der Töne»

Orchester
by Judith Wegmann, Piano & Miao Zhao, Klarinette / Diego Kohn, Violine / Lukas Briner, Schlagzeug / Nicolas Wolf, Schlagzeug / Hans Koch, Klarinette / Laura Schuler, Violine und Stimme / Johanna Pärli, Kontrabass / Sara Käser, Cello / Miro Caltagirone, Stimme / Tizia Zimmermann, Akkordeon
3.7.2022, 18h

Auch die letzte künstlerische Arbeit, die sich im KlHaus mit dem geschichtsfreien Raum LIFETIME EUROPE in Leipzig verbindet, wird aussergewöhnlich:
Die Bieler Pianistin Judith Wegmann hat ein fulminantes Finale konzipert und wird mit einem Piano ins KlHaus einziehen. Unter Mitwirkung von 10 MusikerInnen und einem Performanceduo endet das Projekt KlHaus mit Judith Wegmanns TRANSITIONS I-IV.
«Ich setze mich seit Jahren aus künstlerischem Aspekt mit dem Thema Zeit auseinander. Bei Performances von extremer Länge will ich sehen, was mit mir, dem Raum und dem Körper passiert. Es um das Erleben von Zeit, Vergänglichkeit, Vergehen und Neuentstehen, was alles Zeitaspekte sind. Natürlich mit der Geschichte des jeweiligen Lebens verbunden.»

Judith Wegmann setzt sich als genre-übergreifende Pianistin sowohl mit klassischer Musik und Neuer Musik als auch der Improvisation auseinander. Jahr für Jahr entwirft und konzipiert sie neue Konzertprogramme mit unterschiedlichen Besetzungen und trägt deren Verantwortung, bis sie zur Aufführung gelangen. Erst kürzlich wurde sie mit dem «Zuger Werkjahr 2021» für ihr künstlerisches Schaffen geehrt.

«Die Musik entsteht aus dem Nichts und endet im Nichts.» schreibt die Künstlerin zum Teil I ihrer TRANSITIONS, zu der Sie auch über Nacht herzlich eingeladen sind. «Sie wird durch die offene Tür vom KlHaus während 24 Stunden über die Wiese des Pasquart klingen, tagsüber zu den wachen und nachts sanft zu schlafenden Menschen getragen, bis sie plötzlich wieder verschwindet. – War das ein Traum?»
Das werden wir, und mit uns die 43 Kunstschaffenden, der Bierbrauer, ein Liebespaar, ein Sammlerpaar, zwei Köche und Elmo auch fragen, wenn sich die Wiese vor dem Pasquart am 8. Juli leise im Wind wiegt – ohne das KlHaus, das dann zu neuen Ufern unterwegs ist. Alles fliesst. Wir werden berichten. Ein grosser Dank an alle, die es möglich machten!

www.judithwegmann.com

73 from Kilo Lima Hotel cosmic orgone exploration (Best wishes from KLH)

Installation by Flo Kaufmann

1. – 26.6.2022

MIDISSAGE
11.6. 2022 / 17h – 23h
feat. Fork Burke, Olivia Hegetschweiler, Lea Fröhlicher 

Der Künstler Flo Kaufmann (*1973, lebt und arbeitet in Solothurn) und ist ausgebildeter Elektroingenieur. Er bezeichnet sich selbst als « bricoleur universel » und experimentiert in seiner künstlerischen Arbeit mit Technik, Musik und Videoinstallationen.

80 Jahre nach der Gründung von Wilhelm Reichs* Orgon Institut baut Flo Kaufmann das KlHaus vor dem Centre Pasquart mit gezielten Handgriffen in einen hochwertigen Orgon-Akkumulator um. Reich postulierte die sogenannte Orgon-Energie, eine Form unserer Lebenskraft, die direkt mit der eigenen Libido verbunden ist. Reich war der Meinung, dass organische Materie auf Kohlenstoffbasis (Holz, Gummi, Baumwolle etc.) Orgon-Energie anziehe und langsam wieder abstrahle, Metall sie dagegen rasch weiter gebe bzw. reflektiere. Das KlHaus, aus Holz und Blech gebaut, ist daher ein fast perfekter Orgon- Akkumulator.
In Flo Kaufmanns Installation ist die Stimme Wilhelm Reichs zu hören, der über seine Entdeckung des Orgons und dessen Energie spricht.  Nach dem Verstummen der Stimme ist das Publikum herzlich dazu eingeladen, sich für 10 bis 15 Minuten auf den Stuhl zu setzen, sich energetisch aufzuladen und die volle Kraft des KlHauses zu erfahren.
Im Vorraum wird – im Bezug auf die Grundfunktion der «Hütte» (shack**) – eine Sendestation eingerichtet, mit welcher Botschaften zum geschichtsfreien Raum LIFETIME EUROPE in Leipzig gesendet werden. «Jede Nacht Punkt 24uhr»***  werden die Botschaften in Morse-Zeichen übersetzt und um 00:00 durch den Äther geschickt – in der Hoffnung, dass diese Nachrichten rund um den geschichtsfreien Raum in der Gartensiedlung in Leipzig zu empfangen sind. Die Funkübertragungen kann bequem von zu Hause per WebSDR mitverfolgt werden. Eine genaue Anleitung liegt auf. Bitte beachten Sie auch Inserate in einschlägigen Publikationen und im öffentlichen Raum.

MIDISSAGE
Am 11. Juni 2022 von 17h – 23h gibt es eine ORGON MIDISSAGE:
Die Poetin Fork Burke liest und die Künstlerinnen Olivia Hegetschweiler und Lea Fröhlicher backen frische, Orgon geladene Glückskekse.
Möge die Energie mit euch sein!

* Wilhelm Reich (1897–1957) war ein austroamerikanischer Arzt, Psychiater, Psychoanalytiker, Sexualforscher und Soziologe. Vertiefte Informationen finden sich in der ausführlichen Schrift Wilhelm Reichs: Entdeckung des Orgons, Band 2, Verlag Kiepenheuer & Witsch, 1994
** Bezeichnung  des Arbeitsplatzes im Amateurfunk
*** Zitat aus James Bond’s Im Geheimdienst Ihrer Majestät,1969

www.floka.com/

HOUSE OF IMITE

Artwork by

Olivier Rossel

30.4. – 27.5.2022

FIRESIDE OPENING
Walpurgisnacht 30.4.2022
19:00 Bier, Barbecue & Bowle

FIRESIDE FINISSAGE 27.5.2022 – 16:00
19:00 Kuchen, Sirup & More
20:30 Collaborative Live-Video

Olivier Rossels künstlerische Feldforschung im Garten 266 in Leipzig, wo sich der Geschichtsfreie Raum LIFETIME EUROPE von Haus am Gern befindet, bildet die Basis für das Kunstwerk im KlHaus. Beim Schneiden der Obstbäume stellte sich die Erkenntnis ein, die auf anderen Wegen nicht zu gewinnen gewesen wäre: Die Arbeit HOUSE OF IMATE wirkt ohne Querverweis. Olivier Rossel versteht die in der Zusammenarbeit mit Haus am Gern und Wirkenden vor Ort in Leipzig entstandene Werkgruppe als multiple Geschichte, als Verknüpfung unterschiedlicher Lebensrealitäten. Dabei hinterfragt Rossel Konventionen und Verfahrensweisen von Geschichtsschreibung aus künstlerischer Perspektive.

Der Künstler Olivier Rossel (*1977 in Biel/Bienne, lebt in Basel) erschliesst in kollaborativ angelegten Konstellationen künstlerische Wissensräume und erarbeitet dabei Kunstwerke in den Bereichen Sound, Video, AR und Print. Rossel ist Gründer des Kunstraums Riddim Messy Cambio in Basel, Präsident des Photoforums Pasquart sowie Mitglied des Stiftungsrats Centre Pasquart. Olivier Rossel doktoriert bei Prof. Dr. Astrid Schwarz am Lehrstuhl für allgemeine Technikwissenschaften an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (D). Seine Forschungsinteressen liegen im Spannungsfeld von praxisorientierter Kunstforschung, Science and Technology Studies und aktueller Teilchenphysik. Olivier untersucht im Rahmen seiner Dissertation dunkle Materie aus künstlerischer Perspektive und arbeitet – begleitet von Prof. Dr. Rachel Mader – mit Forschenden des MADMAX-Experiment am Max-Planck-Institut für Physik in München, am Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY und am CERN in Genf zusammen. olivierrossel.com

MERCI LES PLANTES !

Installation by

Beat Frank

9.4. – 24.4.2022

OPENING 9.4.2022 – 16:00
the artist is present – join us

«  … Sie haben keine Hände, um sie an die Welt zu legen,
und doch liessen sich nur schwer Akteure finden, die sich
bei der Konstruktion von Formen geschickter anstellen als sie.
Die Pflanzen sind nicht nur die kunstfertigsten Handwerker
unseres Kosmos, sie sind es auch, die dem Leben die Welt der
Formen eröffnet haben, die Lebensform, die die Welt zum Ort
der endlosen Figurabilität gemacht hat. Über die Pflanzen
hat sich das Festland als Raum und kosmisches
Experimentierlabor für die Erfindung von Formen und die
Gestaltung der Materie durchgesetzt…  »

Emanuele Coccia, Eine Philosophie der Pflanzen

Beat Frank
Baut Skulpturen zur Anwendung im täglichen Leben.
Unterrichtete: Entdeckung und Entwicklung der eigenen künstlerischen Stimme /Bildsprache an der Schule für Gestaltung Biel/Bienne und an der Hochschule für Kunst und Gestaltung Bern. Seine Objekte sind unter anderen in Sammlungen wie Pinakothek der Moderne München, neue Sammlung Museum für Gestaltung Zürich, Landesmuseum Zürich, Vitra Design Museum. Beat Frank lebt und arbeitet in Bern. www.beatfrank.com

266 / Licht aus dem Garten Eden

Installation by

Anno Weihs

12.3. – 3.4.2022

Mit meiner Installation 266 / Licht aus dem Garten Eden verwandle ich das KlHaus zum temporären «Andachtsraum». Im sprichwörtlichen Mittelpunkt steht Sonnenlicht, eingefangen in der Kleingartenanlage 266 in Leipzig, wo auch der Geschichtsfreie Raum von Haus am Gern steht. Unter Zuhilfenahme der Cyanotypie, einem phototechnischen Verfahren, habe ich dort im vergangenen Jahr Sonnenlicht, das für einige Stunden in und auf den Kleingarten schien, auf eine Glasscheibe gebannt und anschließend als blaues Farbfeld fixiert.
Mit seinem Geschichtsfreien Raum beschreibt die Kleingartenanlage den idealen Ort, an dem für mich der Garten Eden zu finden ist.
Aufbewahrt und präsentiert in einer alten Monstranz wird das «gespeicherte Licht» nun im KlHaus zum Allerheiligsten erhoben. Ein Ensemble, das in meiner ländlich geprägten Heimat den dortigen «Heiligenhäuschen» sehr ähnlich und weit verbreitet ist.
Mit dieser Installation setze ich eine Serie von Arbeiten aus meinem Projekt „Altkreuz – Abgabestelle“, bei denen ich Kreuze und allerlei liturgisches Gerät entmaterialisiert und in neue Formen und Sinnhaftigkeiten transformiert habe, fort. Es steht die Frage im Raum, wie der Lauf der Geschichte das Heilige in das Scheinheilige verwandelt hat.

Anno Weihs

Anno Weihs,*1971, ist freiberuflicher Künstler mit dem Schwerpunkt experimentelle Fotografie und lebt in Menden/Sauerland (D). www.annoweihs.de

PRAIRIE OYSTER
Part III – Brooklyn

by Sophie Robinson

20.2. – 6.3.2021

Sophie Robinson, *1985,  ist eine preisgekrönte, etablierte Dichterin und Schriftstellerin und lebt in Norwich (GB).

«Für KlHaus habe ich mich entschieden, Teile meines Buches „Prairie Oyster“ zu verwenden. PRAIRIE OYSTER ist ein experimenteller Memoirenband über tote Berühmtheiten, Sucht und Genesung. Die Auszüge handeln von den Themen Wasser, Rausch, Nüchternheit, Zugehörigkeit und Entwurzelung. Das Buch wurde in einer winzigen Hütte in den isländischen Westfjorden geschrieben, meilenweit von allem entfernt und an einem Ort, der sich wie das Ende der Welt anfühlte. 
Meine drei bisherigen Gedichtbände beschäftigen sich mit Tod und Trauer, mit Liebe und Herzschmerz bzw. mit Sucht und Genesung. In den letzten zehn Jahren hat sich meine Arbeit besonders auf die Kommunikation von Affekten, extreme Gefühlszustände, Verletzlichkeit, Intimität und das, was man als «radikales Bekenntnis» bezeichnen könnte, konzentriert. Meine Arbeit war schon immer formal innovativ, und ich strebe danach, neue Schreibformen zu finden, die zu meinem Thema passen. Meine letzte Publikation, Rabbit, die sich hauptsächlich mit Alkoholismus, Nüchternheit und Rückfall befasst, erschien 2018, und hat bereits eine Menge kritische Aufmerksamkeit in Großbritannien und auch ein wenig Aufmerksamkeit in den USA.» Sophie Robinson

Raum, Ereignis, Ort

by Stefan Guggisberg

29.1.-19.2.2022

VERNISSAGE 29.1.2022, 11:00

Parallel zum geschichtsfreien Raum in Leipzig präsentiert Stefan Guggisberg im KlHaus weiße, nahezu leere Bildräume mit immateriellen Spuren wie Schattenrissen und Lichtreflexen. Dabei handelt es sich um hochauflösende Prints von Zeichnungen, die auf dem iPad entstanden sind.

Vor dem menschlichen Auge entstehen Filme, Narrationen, die etwas von den metaphysischen Momenten menschlicher Wahrnehmung enthalten. Zum Beispiel ist der Bildraum ein spezieller Raum, insofern er etwas zeigt, das sich nicht in der messbaren Raumzeit ereignet – außer man betrachtet das aufgetragene Pigment als physisches Teilchen.

Stefan Guggisberg (*1980 in Thun) lebt seit 2004 in Leipzig. Er studierte nach dem Abschluss der Grafikfachklasse an der Schule für Gestaltung Biel, Fotografie und Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Seine Arbeit wurde mit zahlreichen Stipendien und Preisen ausgezeichnet darunter der Kunstpreis der Stadt Thun 2015.

COUNTLESS EARS

Installation by Zora Berweger

1.1.-27.1.2022

OPENING 1.1.2022, 11:00

Zora Berweger (*1981 in Bern) lebt und arbeitet seit 2006 in Leipzig. Ihr Werk umfasst Malerei, Zeichnung, Installation, Skulptur und Lichtkunst.

Berwegers Installation im KlHaus lässt sich als Theaterraum mit Dialogbruchstücken verstehen. Doch was sich im ersten Moment klar und deutlich ausnimmt, entpuppt sich als Einladung zu einem sehr viel weiterführenden, kontemplativen Gespräch: Was ist an diesem bestimmten Ort anwesend, was kommuniziert – wie? Und was hat das mit uns zu tun?

Ein «geschichtsfreier Ort»? Nimmt man den durch das Kunstwerk «Lifetime Europe» von Haus am Gern aufgeworfenen Geschichtsbegriff ernst, liesse sich immerhin fragen, inwiefern Materie Speichermedium der eigenen Vergangenheit sein kann. Erzählt Materie etwas – für sich selbst? Wie vermittelt sie sich – wie kommt sie zu Bewusstsein? Durch uns Menschen? Was von uns gehört nicht selbst – zur Materie? Und schliesslich: Was ist das Non-Physische?

zoraberweger.com

Pistolshrimp Synalpheus pinkfloydi

Audiovisuelle Installation by

Gaudenz Badrutt

4.– 31.12.2021 +1h

OPENING 4.12.2021, 17:00
PERFORMANCE 11.12.2021, 20:00
FINALE 31.12.21 23h 1.1.2022, 01:00

In seiner audio-visuellen Installation Pistolshrimp Synalpheus pinkfloydibeschäftigt sich Gaudenz Badrutt mit Synalpheus pinkfloydi, einer 2017 entdeckten, nur 6cm grossen Pistolenkrebs-Art, und befragt damit nichts Geringeres als die Wechselwirkungen zwischen dem «Geschichtsfreien» und dessen Transformation in den Kontext der Menschheitsgeschichte. Die audiovisuelle Installation entwickelt sich  im Laufe des Monats und endet am Jahresende in einem akustischen Finale.

Gaudenz Badrutt, der seine Musikerlaufbahn als Pianist im Bereich der zeitgenössischen klassischen Musik begann, arbeitet seit 20 Jahren als Elektronikmusiker im Bereich der improvisierten elektroakustischen Musik und ist auch Musikwissenschaftler. Gaudenz Badrutt wurde am 30. November 2021 von der Stadt Biel/Bienne zusammen mit Christian Müller als Duo Strøm mit dem Städtischen Kulturpreis ausgezeichnet.

gaudenzbadrutt.ch

EIN GROSSZÜGIGER RÜCKZUG

by Effi & Amir

Das Künstlerduo ist anwesend: 2.– 15.11.2021

Publikumsbeteiligung: 6./7.11.2021

Eröffnung: 13./14.11.2021

Installation

13.–31.11.2021

Ausgehend von zwei eher widersprüchlichen Interpretationen des Begriffs Tzimtzum werden Effi & Amir unter Beteiligung des Publikums eine wachsende Installation im leeren Raum des KlHauses improvisieren. Tzimtzum ist ein kabbalistischer Begriff, mit dem die Lehrmeinung erklärt wird, dass Gott den Schöpfungsprozess begann, indem er sein unendliches Licht «zusammenzog», um einen «konzeptionellen Raum» zu schaffen, in dem endliche und scheinbar unabhängige Reiche existieren konnten. Diese ursprüngliche anfängliche Kontraktion bildet einen «leeren Raum», in den neues schöpferisches Licht einstrahlen konnte.

Effi & Amir leben und arbeiten seit 1999 als Duo. ( Effi Weiss, *1971 Ramat-Gan IL / Amir Borenstein, *1969, Haifa IL; 1999 BFA Bezalel Academy of Fine Arts, Jerusalem; 2004 MFA Sandberg Instituut, Amsterdam). In ihrer Arbeit, die häufig Video, Performance und partizipatorische Strategien umfasst, untersuchen sie kollektive und symbolische Identitäten und deren Konstruktion, insbesondere in Bezug auf den Begriff des Ortes. Ihre Arbeiten werden in Belgien und im Ausland präsentiert, sowohl in Kunsträumen als auch auf Video- und Filmfestivals. Neben ihren eigenen künstlerischen Projekten arbeiten sie auch mit anderen Kunstschaffenden als Cutter, Kameraleute und Effektdesigner zusammen. Sie unterrichten und geben Video-Workshops in der ganzen Welt für verschiedene Zielgruppen. Sie leben in Brüssel.

JOURNAL (Session III)

Residence & Installation
by Antoine Rubin

18. – 31.10.2021

Der Schriftsteller Antoine Rubin nimmt eine weitere Woche lang im KlHaus Quartier, um die Arbeit fortzusetzen, die er während seiner ersten Residenz im Sommer 2019 und Winter 2020 begann.
Die vor Ort verbrachte Zeit wird in ein Journal übersetzt, das täglich wächst, und danach für die Besucher*innen einsehbar wird.

recitativo

eine kleine Prosa (Narziss und Echo für eine Komposition von Beat Furrer, Stimme und Querflöte)
by HÄNDL KLAUS

22.9. – 17.10.2021

LESUNG • LECTURE • READING

10.10.2021, 11:00
mit einem Cellospiel von Matthias Walpen zur Preisverleihung

recitativo (Narziss und Echo für eine Komposition von Beat Furrer, Stimme und Querflöte) ist eine kleine Prosa von der wilden Narzissenblüte im Portmoos, wo sie der Autor seit 23 Jahren bestaunt & begleitet.

Händl Klaus, Schriftsteller und Filmemacher *1969 in Rum/Tirol, lebt in Port bei Biel/Bienne, CH. Auszeichnungen: Robert Walser Preis 1995, Kulturpreis der Stadt Biel 2008, Grosser Preis von Haus am Gern 2021

Fragen an den geschichtsfreien Raum in Leipzig
Eine Performance von Eliane Rutishauser und Barbara Naegelin

Sonntag 19.9.2021

Eintreffen und Apéro: 18:00h

Start der Performance: 19:15h (Dauer ca. 30 min)

Die Künstlerinnen Barbara Naegelin, *1967 in Venezuela, lebt und arbeitet in Basel braingarden.ch und Eliane Rutishauser, *1963 in Schaffhausen, lebt und arbeitet in Zürich elianerutishauser.com arbeiten seit 2018 an gemeinsamen Projekten. Mit«instabil» realisieren Naegelin/Rutishauser Kunsthappenings, Editionen (im Verlag Edition Haus am Gern), Werke und Austauschformate mit anderen Kunstschaffenden. www.instabil.art

«Wir sind überzeugt, dass sich alles, was im Namen des Geschichtsfreien Raumes in Leipzig geschaffen wurde, in diesem abgelagert hat. Es sind darin die Schaufelgeräusche des Maulwurfs genauso enthalten wie Gedanken über die Liebe, Wissen über das Leben als KünstlerIn im heutigen Hongkong, Biel oder Kairo und vieles mehr.

Dieses Konzentrat an angehäuften Gedanken und Geschichten möchten wir nutzen, indem wir unsere telepathischen Fähigkeiten einsetzen: Abwechslungsweise wird eine von uns gedanklich eine Frage an den geschichtsfreien Raum senden, währenddessen sich die andere darauf konzentriert, seine Antwort zu empfangen. Bei Bedarf werden wir auch Fragen aus dem Publikum aufnehmen und erhoffen uns neue Einsichten wie auch aussergewöhnliche Gedankengänge.»

Eliane Rutishauser und Barbara Naegelin

STILLE NACH DEM KNALL
Sichtung einer nicht realisierten Ausstellung

by

BEAT GUGGER

29.8.2021, 11:00 – 18:00
performative Anordnung

1.– 12.9.2021
Installation@KlHaus

S_n_d_K Sichtung einer nicht realisierten Ausstellung

Beat Gugger ist freier Ausstellunsgkurator. Als Historiker mag er  Tagträume und den Blick in die Zukunft um zu begreifen, wie das Vergangene so geworden ist. Er lebt und arbeitet in der Schweiz und Umgebung.

Aus den Recherchen der im Sommer 1999 nicht realisierte Ausstellung S_n_d_K  ist ein umfangreiches Archiv mit Notizen, Artikeln, Zeitschriften und Büchern zu Utopien und Visionen entstanden. Historische Utopie-Texte gehören ebenso dazu wie SiFi-Geschichten, Architekturphantasien, Technikträume und Paradiesvorstellungen, aber auch der Anfang von jedem grossen Weltentwurf, die kleinen Tagträume.
Wie Sedimente haben sich die Dokumentationen und Materialien in den letzten gut 25 Jahren zu einer vielschichtigen Trübung abgelagert – nun gilt es im Rahmen vom Projekt KlHaus das grosse chaotische Durcheinander aufzuwühlen, in Rotation  unterschiedlicher Geschwindigkeiten zu versetzen – um neu gesichtet zu werden. Was wird von der Zentrifugalkraft aus dem Projekt geschleudert, und was bleibt und verdichtet sich zur nächsten Projektphase von  S_n_d_K ?

Am 29.8.2021 von 11–18h geht Beat Gugger in einer performativen Anordnung in und um das KlHaus dieser Frage nach.

DOUBLE EXPOSURE

by Hamdy Reda

Interaktive Installation

7. – 27.8.2021

soft opening 7./8.8.2021
the artist is present

Der Künstler, Kurator, Kulturaktivist und Fotograf Hamdy Reda (*1972 in Kairo EG, lebt und arbeitet in Ägypten und Deutschland. Reda war Gründer, Geschäftsführer und Kurator von artellewa art space (2007-2017), einer Residenz für lokale und internationale Künstler in Gizeh-Ägypten. Seine künstlerische Praxis umfasst Malerei, experimentelle Fotografie und Installationen. Reda ist in den Regionen Nordafrikas, des Nahen Ostens und Europa für seine Kooperationsprojekte mit Künstlern aus der ägyptischen und internationalen Szene bekannt.

DOUBLE EXPOSURE entsteht ausgehend von meiner Situation als frisch eingewanderter ägyptischer Künstler in Deutschland und beruht auf meiner künstlerischen Praxis: Reflektion über Urbanität, soziale Verbindungen, Bedeutungssammlung, kooperative Dimensionen von Immigration wie Sprache und Integration, sowie der Gemengenlage der Alten und Neuen Geschichte meines alten und neuen Heimatlandes. All dies schüttelt mich durch, als befände ich mich in einem riesigen Gefäss zwischen Worten, Bildern, Bedeutungen und Gefühlen. Doppelbelichtung, Mehrfachbelichtung oder Langzeitbelichtung – es geht um alle Arten von divergierenden Schichten und Ebenen von Zeit und Geschichte, Vervielfachungen von Zufällen, Kulturen und Bewusstsein.

Der Titel DOUBLE EXPOSURE ist Metapher für den Raum des KlHaus als Camera Obscura und Kulturmixer zugleich. Ausgehend vom Konzept des KlHaus führt mich eine Reise voller glücklicher Zufälle (serendipity) zurück in meine Heimatstadt in Ard El Lewa/Gizeh-Ägypten. Das Bild dieser Nachbarschaft mit all den Bedeutungen und Gefühlen, die es mir vermittelt, ist mein Kompass beim Experimenten mit Bildern, Bedeutungen und Konzepten. Die Reise endet auf dem Flohmarkt in Kaiserslautern vor einem Buch mit dem Titel «Das große Buch der Sprichwörter». So entsteht im KlHaus – zusammen mit dem Publikum – ein gemeinsames neues Bild.

PRAIRIE OYSTER
Part II – Westfjords

by Sophie Robinson

21.7. – 1.8.2021

Sophie Robinson, *1985,  ist eine preisgekrönte, etablierte Dichterin und Schriftstellerin und lebt in Norwich (GB).

«Für KlHaus habe ich mich entschieden, Teile meines Buches „Prairie Oyster“ zu verwenden. PRAIRIE OYSTER ist ein experimenteller Memoirenband über tote Berühmtheiten, Sucht und Genesung. Die Auszüge handeln von den Themen Wasser, Rausch, Nüchternheit, Zugehörigkeit und Entwurzelung. Das Buch wurde in einer winzigen Hütte in den isländischen Westfjorden geschrieben, meilenweit von allem entfernt und an einem Ort, der sich wie das Ende der Welt anfühlte. 
Meine drei bisherigen Gedichtbände beschäftigen sich mit Tod und Trauer, mit Liebe und Herzschmerz bzw. mit Sucht und Genesung. In den letzten zehn Jahren hat sich meine Arbeit besonders auf die Kommunikation von Affekten, extreme Gefühlszustände, Verletzlichkeit, Intimität und das, was man als «radikales Bekenntnis» bezeichnen könnte, konzentriert. Meine Arbeit war schon immer formal innovativ, und ich strebe danach, neue Schreibformen zu finden, die zu meinem Thema passen. Meine letzte Publikation, Rabbit, die sich hauptsächlich mit Alkoholismus, Nüchternheit und Rückfall befasst, erschien 2018, und hat bereits eine Menge kritische Aufmerksamkeit in Großbritannien und auch ein wenig Aufmerksamkeit in den USA.» Sophie Robinson

あまりにも簡単なこの宇宙のレギュレーションと人間精神の意思の保持

The universe’s regulation on what human being can easily understand, and retaining purpose through a human’s psyche

Zeichnung / Dessin / Drawing

by

SILICA HIRATSUKA

23.6. – 18.7.2021

Silica Hiratsuka *Otaru, Hokkaido, Japan, arbeitete seit 2014 an der Zeichnung mit dem Titel „The universe’s regulation on what human being can easily understand, and retaining purpose through a human’s psyche“. Am 28.4.2021 hat er die Zeichnung vollendet und am 14./15.Mai 2021 im Otaru Municipal Art Museum (JPN) ausgestellt.
Über Instagram sind wir auf die Zeichnung und Silica aufmerksam geworden, und hier kann auch die Entstehung der Zeichnung seit 2014 nachverfolgt werden. Der letzte Beitrag stammt vom 15. Mai mit dem Kommentar: Dream Ended This Way

Im KlHaus wird ein ein Faksimile der Zeichnung ausgestellt.

«Ich habe immer wieder über die ultimative Frage nachgedacht: Ich sterbe und das Universum endet, aber was werden wir tun? Das ist ein Thema, das nicht nur meine künstlerischen Aktivitäten durchdringt, sondern die ganze Zeit, die ich lebe. Ich arbeite als Angestellter der lokalen Regierung, um meinen Lebensunterhalt zu sichern (um Geld zu verdienen). Es ist notwendig, um meinen Körper zu erhalten und die menschliche Spezies fortzuführen (Kinder aufzuziehen). Ich betrachte mich eher als praktischen Philosophen denn als Künstler. Ich glaube, dass die Realität des Lebens und Denkens als menschliche Spezies eine aufrichtige Annäherung an die oben genannten Fragen ist. (…)
Heute, im Mainstream der Kunstszene, habe ich das Gefühl, dass ein THEORIE-KRIEG im Gange ist. Das mag notwendig sein, aber ich habe das Gefühl, dass nicht viele Leute die Frage von Gauguin* ernst nehmen (obwohl es eine Frage ist, die noch niemand gelöst hat). Ich bin einer der wenigen, die darüber nachdenken. Und außerdem bin ich nur ein Beamter der lokalen Regierung. Ich bin der Maßstab für die nächste Generation.
» Silica Hiratsuka

*Paul Gauguin, Where do we come from? What are we? Where are we going?, 1897-98, oil on canvas,
139.1 x 374.6 cm (@Museum of Fine Arts, Boston)

6 details on Instagram, Screenshot

SKIN
Klanginstallation
by
Franziska Baumann
5.6. – 20.6.2021

Die Aussenklänge schwingen verstärkt im Innenraum, jenseits der klaren Erkennbarkeit, jedoch im Ahnbaren. Im Lauschen nehmen wir die durchlässige Wand wahr und hören aktiv die Innen- und Aussenlandschaft, welche sich ins Imaginative ausweitet. Die vervielfachten Stimmen, die zum Teil auf Beckets Gedicht «Skin» basieren, nehmen uns mit auf die Klangreise, als Sirenen in der Landschaft weiten sie uns die akustischen Wege in einer Klanginszenierung vom Ort selbst.

Ins Zentrum drängen intensive Hörmomente der alltäglichen Klangwelt, einer Welt, die wir als Realität anerkennen – als überlieferte Gewissheiten, als überhörte Denk- und Klangsysteme. Was aber passiert, wenn wir diesen Klängen unsere Aufmerksamkeit geben und sie aus ihren Begrenzungen befreit werden? Franziska Baumann untersucht in ihrer neusten Kreation die Qualitäten der unmittelbaren Umgebungsklänge als intensiven Hör-raum. Es gibt einen Sitzplatz. Die Schuhe bleiben draussen. Alles was da ist, ist Klang, die durchlässige Raumhülle des KlHaus und die/der Gasthörer/in.

Franziska Baumann, die Sängerin, Improvisatorin-Komponistin und Klangkünstlerin schöpft als Stimmkünstlerin aus archaischen, experimentellen und stilistisch weit gefächerten Verlautbarungen der menschlichen Stimme. Zusammen mit gestischer Sensor Elektronik erfindet sie Musik, in der sie ihre eigenen Versionen narrativer, nicht-linearer und räumlicher Erzählkunst erschafft. Unter ihrer Leitung entstanden zahlreiche Projekte für (Stimm-)Ensembles mit einer szenischen Praxis als auch Raumklangprojekte für den Innen-und Aussenraum. Als Improvisatorin verfügt sie über eine reichhaltige internationale Zusammenarbeit mit MusikerInnen und tourte ausgiebig durch Europe und Übersee. An der Hochschule der Künste Bern unterrichtet sie zeitgenössische Stimmpraxis und Improvisation/Komposition.

www.franziskabaumann.ch / www.baumann-brieske.net

PRAIRIE OYSTER
Part I – Alonnisos

by Sophie Robinson

21.5. – 4.6.2021

Sophie Robinson, *1985,  ist eine preisgekrönte, etablierte Dichterin und Schriftstellerin und lebt in Norwich (GB).

«Für KlHaus habe ich mich entschieden, Teile meines Buches „Prairie Oyster“ zu verwenden. PRAIRIE OYSTER ist ein experimenteller Memoirenband über tote Berühmtheiten, Sucht und Genesung. Die Auszüge handeln von den Themen Wasser, Rausch, Nüchternheit, Zugehörigkeit und Entwurzelung. Das Buch wurde in einer winzigen Hütte in den isländischen Westfjorden geschrieben, meilenweit von allem entfernt und an einem Ort, der sich wie das Ende der Welt anfühlte. 
Meine drei bisherigen Gedichtbände beschäftigen sich mit Tod und Trauer, mit Liebe und Herzschmerz bzw. mit Sucht und Genesung. In den letzten zehn Jahren hat sich meine Arbeit besonders auf die Kommunikation von Affekten, extreme Gefühlszustände, Verletzlichkeit, Intimität und das, was man als «radikales Bekenntnis» bezeichnen könnte, konzentriert. Meine Arbeit war schon immer formal innovativ, und ich strebe danach, neue Schreibformen zu finden, die zu meinem Thema passen. Meine letzte Publikation, Rabbit, die sich hauptsächlich mit Alkoholismus, Nüchternheit und Rückfall befasst, erschien 2018, und hat bereits eine Menge kritische Aufmerksamkeit in Großbritannien und auch ein wenig Aufmerksamkeit in den USA.» Sophie Robinson

KELASARIAM – Welten sind mehr als Fakten

Raumbild by Filip Haag

17.4.-16.5.2021

KELASARIAM entsteht situationsbezogen und improvisiert und gibt dem KlHaus Höhe und Weite. Ich bewege mich in der Vorstellung jenseits der klaren Erkennbarkeit und diesseits des Vagen, des nicht mehr Ahnbaren. Das ist das Terrain einer Abstraktion, die noch immer dem Fassbaren verhaftet bleibt: dem Gegenstand, der Landschaft, der Figur. Eine Landschaft, keine Landschaft… Der Unterschied ist unendlich – und beide berühren sich doch. 

Ich male mit Goldfarbe. Das erleichtert auf einem tiefen, dunklen Blau den Eintritt ins Bild und vereint den lichten, leichten Glanz von Gold mit seinem Gewicht, seiner Symbolkraft.

Eine Message habe, male und verteile ich keine. Wer eintritt in die Malerei und sich drauf einlässt, der wird eingelassen, wird eine Welt erkennen, sich darin wiederfinden, Teil sein – und verwandt. Je verwandter, desto mehr sich selber, je geschauter, desto gescheiter. Filip Haag

Filip Haag, *1961, lebt und arbeitet in Bern. In seiner Malerei thematisiert er das Wahrnehmen und die Phänomene der Sichtbarkeit.      www.filiphaag.ch

Aktuell zeigt er unter dem Titel AUGENBLICK MAL FARBE Malerei und Zeichnung in der Galerie Bernhard Bischoff in Bern bis 15. Mai. www.bernhardbischoff.ch

«C» – by PETER GYSI

16.12.2020 / 1.3.-28.3.2021

Peter Gysi passt seinen Bausatz «C», bestehend aus 65 weissen Holzreifen, vorübergehend in den Innenraum des KlHaus ein. Die Reifen werden in eine fragile, provisorische Anordnung verwandelt, – abgelagert, eingepasst, angeordnet – und bilden neue Räume, Zwischenräume. Peter Gysi lebt seit 65 Jahren, und er ist ein Meister der Brisanz des Banalen.

Peter Gysi (*1955 in Chur, lebt und arbeitet in Burgdorf) äussert sich in seinem künstlerischen Schaffen medial vielfältig und inhaltlich komplex. Objekte, Installationen, Arbeiten auf Papier und Aktionen berühren sich oft überraschend. Peter Gysi arbeitet seriell. Sein Interesse gilt dabei der Erzeugung und gleichzeitigen Durchbrechung oder Störung von bestehenden Ordnungen, seien es vorgefundene oder eigens hergestellte. In der Auseinandersetzung mit kunsthistorischen Bezügen befragt der Künstler Prinzipien von Komposition, Proportion und Funktionalität. So entledigt er Alltagsgegenstände und industrielle Materialien ihrer ursprünglichen, durch deren Hintertreibung umso präsenteren Funktion und überführt sie in neue inhaltlich-ästhetische Kontexte – visuelle Denkanstösse, oft schalkhaft, die mit einer sogleich erkennbaren Verschiebung der geltenden Ordnung subtil und subversiv irritieren, jedoch erst im fortgeschrittenen Erkenntnisprozess ihre volle Wirkungskraft entfalten und hin zur Reflexion existentieller Grundbedingungen führen. 

Eva Inversini 

ZEITKONTAMINATION
Installation, performance

by

Martin G. Schicht
formely known as Martin G. Schmid
17.8.– 25.10.2020

SA 19.9.2020

Präsentation der Filterbibel / rrr-Performance instruiert von Martin G. Schicht

SO/DI 25.10.2020, 15:30

Abschluss und Talk mit Martin G. Schicht, Beat Gugger und Florian Eitel.

Im Anschluss an das Gespräch findet die «Erdformance» statt, mit der das Projekt in Biel abgeschlossen wird.
Während der «Erdformance» wird sich Martin G. Schicht entscheiden, ob er seinen Projektnamen beibehält.

«In einen Raum können wir immer wieder gehen – in eine Zeit nur einmal. Daher sind wir nicht gleichräumig sondern gleichzeitig.»
Martin G. Schicht

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Biel/ Bienne das Zentrum der Schweizer Uhrenindustrie mit über 2000 Herstellern. Unweit von Leipzig liegt in Sachsen die Stadt Glashütte. Dort wurde zu derselben Zeit eine neue Uhrenfabrikation entwickelt, vorsätzlich als Konkurrenz zur Schweizer und damit Bieler Uhrenindustrie. In der Geschichte der Zeitmessung haben diese Orte immer wieder konkurriert und kooperiert. Für beide ist die Digitalisierung der Zeit die gegenwärtige Herausforderung.

Unsere digitalisierte Gegenwart hält Zeit schlicht für Zeit. Das Gegenwärtige hat den Anschein, sich immer mehr auszudehnen. Oder wie es Alexander Kluge nennt: Ein Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit. Geschichtlich wurde Zeit hingegen immer wieder anders verstanden. Geradezu befremdend wirkt für uns heute so manches historische Zeitkonzept, und demnach werden uns auch so manche zukünftige Zeitkonzepte verstören. Dieser Irritation durch ein anderes Zeitverständnis sind wir ausgesetzt, auch wenn wir versuchen uns in einer permanenten Gegenwart zu verschanzen. Doch wir werden kontaminiert werden. Und mitunter sind wir es schon. Zeitkontamination.

Martin G. Schmid wird sich für das Projekt im KlHaus in Martin G. Schicht umbenennen. Er hat Erde aus dem Garten des Geschichtsfreien Raums in Leipzig entnommen, um ihn nach Biel zu bringen. Denn Erde ist ein sehr guter Konservator, in dem Objekte sehr lange zeitstabil bleiben. Damit beginnt das Projekt. Im Anschluss wird das KlHaus mit verschiedenen Interventionen angereichert: digitale Filterbibel, optisches Digitalmuster, digitale und analoge Patina, Raumirritation, Zeitirritation, durchdrehende Zeitzeiger aus Biel und Glashütte, archäologische Ausgrabung von Gegenwartskunst auf der Wiese des Kunsthauses, Eingrabung im KlHaus, erd-Performance, rrr-Performance – persönlich instruiert von Martin G. Schicht.

Martin G. Schicht online: martingschicht.net

DROMENON“ – 72 drawings by TILO STEIREIF
4.7.– 16.8.2020

Tilo Steireifs Serie von 72 Dromenon-Zeichnungen entstand während dem Covid 19-Lockdown. «In dieser Zeit beschäftigte ich mich mit einem Bilderbuch, in dem sich die Avantgarde des Designs und die zeitgenössische Kunst vermischen. Beim Durchblättern der Seiten hatte ich den Eindruck einer totalen Auslöschung. Design und Kunst zusammen zerstörten sich buchstäblich selbst, als alle Bedeutung und Interpretation vor meinen Augen verschwand. Da erschien mir die Definition des Mysteriums der alten Griechen: die gleichzeitige Rolle von Wort, Bild und Ritual und dieses unbekannte Wort: Dromenon.
Dromenon bedeutet nach Christopher Wood der Akt, „the thing done“, auch im Gegensatz zum Bild. Die 72 Zeichnungen, hergestellt und im KlHaus in gefilmter Form präsentiert, vergegenständlichen das Ritual des Sehens und Lesens und versuchen, die Auslöschung von Bild und Tat an einem symbolischen Ort zu evozieren.  Im Jahr 2005 geschah dies im Leipziger Kleingarten 266 im Rahmen von SARS. Jetzt ist es der Kontext von Covid 19.

Dromenon können wir uns (nach Wood 2012): „(…) als Ziel vorstellen. Das Wort wurde der archaischen griechischen Religion entlehnt. Die Mysterien bestanden aus Legomenon, Deiknymenon und Dromenon: Worte, Bilder und Riten. Das Wort Dromenon leitet sich von Dramain ab, also Laufen. Aber Dromenon, das Rennen, bezeichnet weder die Schleuse zur Zukunft, noch die Aufholjagd auf die Geschichte, noch die Panikflucht, noch das zufällige Umherirren, sondern vielmehr die sich wiederholende Handlung des Rituals.“
Nur durch Zufall habe ich die Verbindung zu Aby Warburg und seinem Institut am Woburn Square im Zentrum Londons hergestellt. Das Warburg-Institut ist laut Webseite das weltweit führende Institut für das Studium der Kulturgeschichte und der Rolle von Bildern in der Kultur.  Es enthält 78 schwarze Tafeln, auf die Seite an Seite Meisterwerke der Renaissance, Bilder vom Besuch eines Kardinals in den Fiat-Werken bis zur „Hausfee“-Werbung, welche die Vorzüge des Toilettenpapiers preist, gepinnt sind.»
Tilo Steireif, Künstler, Lausanne

Joyfulnoise Now“ – a sound project by Hans Koch
8.– 28.6.2020

Konzerte
14.6.2020, 17h
28.6.2020, 18h

Biel/Bienne ist eine Hochburg der freien improvisierten Musik und ein Laboratorium für stilistisch ungebundene Musik, der «Jetzt-Musik». Für die Grösse der Stadt gibt es eine erstaunliche Anzahl von MusikerInnen, die mit ihrer ureigenen Art immer wieder musikalisches Neuland erforschen. Den Nährboden dazu  legten u.a. die beiden Musiker Hans Koch und Martin Schütz  mit ihrem aussergewöhnlichen Joyful Noise Orchestra. Inspiriert  von der New Yorker Downtown Szene  starteten die beiden Musiker 1988 die Konzertreihe Joyful Noise und gründeten später das Joyful Noise Orchestra („3 Nights Of Joyful Noise“) – ein radikales musikalisches Wagnis und ein Fest der freien Improvisation. Das bis zu 24-köpfige Grossorchester findet sich alle 2 Jahre zu einem dreitägigen, intuitiv-kollektiven, nicht-hierarchischen Spielrausch. «Es soll eine verrückte, betörende, sensible, Aufmerksamkeit fordernde, herausfordernde, und hoffentlich unerhört fantastische Musik ohne stilistische Scheuklappen sein», so Schütz und Koch. Joyful Noise nimmt mit dieser frei erfundenen Musik auf eine unerhörte Art Raum und Zeit ein und inspiriert die ganze Stadt.

Im KlHaus spielt Hans Koch täglich ein kurzes Set. In seiner Abwesenheit ist eine historische Joyful Noise-Konzertaufnahme und Hans Kochs zeitlose 15-minütige Fieldrecordings zu hören, arrangierte Aufnahmen von Wind und Regen und lokalen Geräuschen, die in Japan, China, Chile, Kroatien, Serbien, Wien, Biel/Bienne und auf seiner Alp im Berner Oberland aufgenommen wurden. Der Bläser und Komponist Hans Koch lebt in Biel/Bienne und musiziert auf der ganzen Welt.

14.5.-7.6.2020

Aller Unsinn hebt sich auf

Hörstück: Konzept / Textmontage: Bernhard Kathan
Sprecherin: Katrin Daliot
Affiche: Obduktionsbericht D.P.Schreber

Bernhard Kathan, Kulturhistoriker, Schriftsteller und Künstler aus Innsbruck, beschäftigt sich mit unterschiedlichen Aspekten totalitärer Herrschaft. Kathans vertiefte Studien zum Leipziger Juristen und Schriftsteller Daniel Paul Schreber (1842-1911) finden im KlHaus in einem Hörstück zur künstlerischen Form.
Daniel Paul Schreber war Sohn des Leipziger Orthopäden Moritz Schreber, des Namensgebers der späteren Schreber- bzw. Kleingarten-Bewegung, dessen brutale Erziehungsmethode zur Schwarzen Pädagogik gezählt wird. Kathans Hörstück ist das fiktive Selbstgespräch einer Aspirantin des Dresdner Oberlandesgerichtes, die nach einem Gespräch mit Daniel Paul Schreber versucht, dessen verworrene Weltsicht zu ordnen.

27.1. – 15.3.2020

„JOURNAL (Session II)“ – 877 MINUTES DE SILENCE

Residenz & Installation (Ton, Text) by Antoine Rubin

Der Schriftsteller Antoine Rubin nimmt eine zweite Woche lang im KlHaus Quartier, um die Arbeit fortzusetzen, die er während seiner ersten Residenz im Juni 2019 begann. Die vor Ort verbrachte Zeit wird in ein Journal übersetzt, das täglich wächst, und danach für die BesucherInnen einsehbar wird. Wenn die Sommersaison eine Reflexion über das Leben draußen mit einem Dach über dem Kopf versprach, so leitet dieser zweite Teil der Residenz – diesmal der Winter – eine Bewegung des inneren Rückzugs ein. Zwischen An- und Abwesenheit oszillierend, hinterfragt der Autor das Verschwinden anhand der hinterlassenen Spuren.

Die Installation 877 MINUTES OF SILENCE bildet den Abschluss dieser Woche. Die Gedenkstätte listet die 877 Tier- und Pflanzenarten auf, die im Januar 2020 von der Internationalen Union zur Erhaltung der Natur für ausgestorben erklärt wurden. Für jede ausgestorbene Art wurde eine Schweigeminute eingelegt. Das Inventar dieser im Anthropozän ausgestorbenen Arten ist in einer von der UICN veröffentlichten roten Liste (iucnredlist.org) aufgeführt.

7.12.19 – 26.1.20

„Sammlung Ketterer-Ertle RELOADED“

Installation

Eine Kunstsammlung ist ein Archiv, das Kunstwerke innerhalb eines Systems verortet und durch die persönliche Geste der Sammlerin/des Sammlers selbst zu einem Teil der Kunstgeschichte wird. Das Berner Sammlerpaar Carola Ertle und Günther Ketterer lebt inmitten seiner Sammlung, und die Kunstwerke verwandeln ihr Heim in einen grossen Chor unterschiedlicher künstlerischer Stimmen, welche gemeinsam ein dynamisches Ganzes bilden. Diese Sammlung wurde im Auftrag der Mobiliar vor Ort von David Willen fotografiert und als Fototapete in den Räumen der Generaldirektion der Mobiliar in Bern für die Ausstellung «Kunst & Nachhaltigkeit Vol. 9 – Leben in der Kunst. Werke aus der Sammlung Carola und Günther Ketterer-Ertle» (5.4. – 17.8. 2018) tapeziert. Die Tapete wurde mit Werken aus der Sammlung behängt und in die multimediale Collage wurde als weitere Ebene das Wohnzimmer des Sammlerpaares eingebaut.

Im KlHaus werden die Überreste dieser Sammlungs-Tapete appliziert. Damit verdichten sie den minimalen Raum zu einer veritablen «Wunderkammer». Weil das KlHaus kein Ausstellungsraum, sondern ein Ort der Geschichte und der Geschichten ist, haben wir gemeinsam etwas geschehen lassen: Auf der Fototapete spielt sich etwas ab, das sich nicht klar einordnen lässt. Es sind Interventionen aus Materialien der Künstlerin Olga Titus, die sie uns zuspielte und wir arrangiert haben. Die Werkfetzen erscheinen auf der Tapete wie Ausblühungen aus der Sammlung. Wenn wir die Fetzen berühren und uns im KlHaus um uns selbst drehen, erleben wir, wie gute Kunst trotz Medientransfer ihre Kraft multipliziert, über sich hinaus wächst und uns mitnimmt. Haus am Gern 7.12.19  Supported by die Mobiliar

BEER-OPENING – „KL HAUS SPEZIALBIER“

editiert & brassiert by HAUS AM GERN & PRIVATE GRIMM BRAUEREI 

Der dipl. Braumeister Daniel Grimm hat schon für die Reinheit im Geschichtsfreien Raum in Leipzig gesorgt. Am 26.10.2019 braute er zusammen mit Haus am Gern im KlHaus nach dem Bieler-Reinheits-Gebot ein paar exklusive Flaschen Gerstensaft vom Feinsten, die bis zum 7.12.2019 lagern, und dann um 18:30 ausgetrunken werden.

19.10.-5.12.2019

SOMETHING FROM HONG KONG von Cheung Tsz Hin und Ling Pui Sze

KünstlerInnen sind weltweit unterwegs und deshalb auch vernetzt. Die Wege der beiden Kunstschaffenden Cheung Tsz Hin (*1987) und Ling Pui Sze (*1989) aus Hong Kong und der zwei Bieler Künstlerinnen Susanne Walther und Barbara Meyer Cesta kreuzten sich in Island.  Aus Anlass einer Europareise werden Cheung Tsz Hin und Ling Pui Sze nun im KlHaus eine Intervention machen – Raum und Zeit lassen sich immer wieder kurzfristig überwinden. Die Kunstkritikerin Alice Henkes wird sich mit den beiden Gästen darüber unterhalten, wie Kunstschaffende in Hong Kong mit dem aktuellen Zeitgeschehen umgehen.

21.9.-18.10.2019

 SLEEP CYCLE, analoge s/w Fotografie, div. Dimensionen

«Sleep Cycle» nennt sich eine App, die – einmal auf dem Smartphone installiert – von der Matratze aus den Schlaf überwacht und analysiert. Die App verspricht, das Beste aus dem Schlaf herauszuholen, damit der Schläfer oder die Schläferin den stressigen Alltag noch besser bewältigt und verkraftet – die Selbstoptimierung und Competition macht nun auch vor dem wohl einzigen Zustand nicht mehr Halt, in dem wir gar nicht mehr «bei uns selber sind», sondern anderswo, im Schlaf nämlich, beim «kleinen Bruder des Todes». Keinerlei Selbstoptimierung betreibt hingegen Wojciech Niedzielko, wenn er die analoge Kamera auf sein  Bett richtet, den Verschluss öffnet und sich schlafen legt. Die Kamera zeichnet während der ganzen Nacht auf, was sich vor ihrer Linse abspielt. Das ist nicht viel und ist doch «das halbe Leben», das wir ja bezeichnenderweise schlafend verbringen. Diese schlafenden Selbstportraits von Wojciech Niedzielko transportieren eine unendliche Melancholie und Trauer über die «verschlafenen» Möglichkeiten und die Unmöglichkeiten, dieses Leben noch einmal nachzuholen. Auf dem Blog von Wojciech Niedzielko (http://wojtekniedzielko.blogspot.com) findet sich unter vielen anderen Bildern ein Foto mit dem Titel «Dziadek Stanisław». Es zeigt ebendiesen Grossvater Stanisław aufgebahrt auf dem Totenbett, und ein paar Klicks weiter ein Bild, das den Heustock in der Scheune seines Grossvaters zeigt mit der Legende: «Ich möchte gerne noch einmal eine Nacht im Heu in der Scheune meines Grossvaters verbringen. Trauer». Die polnische Sprache macht übrigens keinen Unterschied zwischen den Wörtern Schlaf und Traum.

Wojciech Niedzielko, polnischer visueller Künstler, *1959 in Ełk, gründete 1999 zusammen mit Igor Krenz die «Grupa Usługi Fotograficzne (Photo Service Group)». Seit 2001 Mitglied der Video- und Performance Gruppe «Azorro». Er lebt und arbeitet in Warschau.

18.8.2019

„MARIAGE“
de CYNDIE & RAPHAËL

Das echte Leben zieht ein: Cyndie und Raphaël heiraten im KlHaus!
Das Dekor besteht aus einer « Installation végétale » des Brautpaares: Unter dem Dach des KlHaus hängen sie Pflanzen zum Trocken auf, die im Herbst im KlHaus als Andenken erhältlich sind.

ALLE sind zum Hochzeitsfest eingeladen, die dabei sein wollen, wenn im KlHaus eine neue Geschichte beginnt.

PROGRAMM/E

ab/dès
14:00h Apéro, Buffet*
15:00h Cérémonie**
15:30h Musique***

permanent: Installation végétale****

* LE MENU :
• Apéro, Buffet par Batavia Epicerie Moderne
• Leipziger Allerlei & Leipziger Lerchen
interprété par maître cuisinier Rolf Bähler
• Gelati fait maison par EYE SCREAM

** CÉRÉMONIE performative
interprété par maître de cérémonie Rudolf Steiner

*** INSTALLATION végétale  jusqu’au sèchage final

**** DJ set par Dany Digler

VOTRE CADEAU DE MARIAGE: veuillez prêter attention à la COLLECTE
pour soutenir les intervenants de l’événement
IHR HOCHZEITSGESCHENK: bitte beachten Sie die KOLLEKTE
zur Unterstützung der Festbeiträge

24.7.-16.8.2019 

„THE FRIENDLY HERMIT“ 
a sound installation by MR. SCHÜTZ

Was man hört:
8 lange Loops, aufgenommen in den letzten paar Monaten, mit (meist) präpariertem akustischem oder elektrischem Cello. Zwischen jedem Loop eine kurze Unterbrechung: ein paar einzelne Töne, ein Robert-Walser-Gedicht aus der Sammlung von frühen Gedichten, “Au Bureau”, 1909 herausgegeben, aufgenommen von mir in der französischen Übersetzung; ein kleiner Gruss Richtung Robert-Walser-Sculpture >>

17.6.-23.6.2019

Le temps d’une semaine, l’écrivain Antoine Rubin a pris ses quartiers dans la KlHaus. Apportant le strict minimum, il développe une réflexion autour de la vie dehors avec un toit au-dessus de la tête. Le temps passé sur place se traduit en journal qu’il augmente au fur et à mesure des jours avant de le restituer à la ville.

Die Texte werden danach bis Mitte Juli im KlHaus zur Lektüre aufliegen.

PREKARIA – eine Video-Oper von Studio Prekär

Marie-Luise Lange & Jeroen Singer
3-Kanal-Videoinstallation, ca. 3h

Eröffnung 10.5.2019, 18 Uhr

Dauer der Ausstellung bis 16. Juni 2019, Finissage um 17 Uhr

Wie manifestiert sich eine Idee der Vergangenheit in der Gegenwart? Die Video-Installation PREKARIA untersucht den Zwiespalt und die Sprachlosigkeit, die mit dem Wandel eines gesellschaftlichen Systems einhergehen. Verzerrte Bilder, Bruchstücke und Fetzen von Gesprächen, Gesten und emotionalen Eindrücken verweben sich mit abstraktem Chor- und improvisiertem Operngesang. Das dokumentarische Material wird vielschichtig interpretiert und einer effektvollen Transformation unterworfen. Nicht die Suche nach der Wahrheit steht im Mittelpunkt der Arbeit, sondern der Versuch eine Erfahrung greifbar zu machen. Damit ist nicht nur die Erfahrung anderer gemeint, sondern die Schwierigkeit das Zerrbild der Geschichte bei sich selbst neu zu ordnen.

Katalog mit DVD by Edition Haus am Gern

supported by videocompany.ch

PRECISION AND RECALL
Hartmut Abendschein
Suchbewegung in der Ordnung der Dinge
16.3.-13.4.2019, Finissage 13.4.2019, 17:00

14.4.2019, 17:00 @ KlHaus:

DER GESCHICHTSFREIE RAUM UND DER APFELBAUM
Eine botanisch architektonische Fabel by Helmut Dick, vorgetragen von Helmut Dick und Vera Trachsel.

Im gesunden Hier und Jetzt haben Apfelbäume möglicherweise, und Räume ganz sicher kein Bewusstsein. In einem der unzähligen, nirwanischen Subräume allerdings – die zueinanderkommend zu einer Art Brummton verschmelzen – ist nicht nur jede erdenkliche und noch nicht gedachte Konstellation vorstellbar, sondern geradezu logisch: Bäume und Räume wissen wer sie sind und sprechen … sogar miteinander.

Der Geschichtsfreie Raum und der Apfelbaum @ Leipzig, 30.5.2016

Die Errichtung von KlHaus wurde dank dem unentgeltlichen Einsatz einer Vielzahl von Firmen und Bildungsinstitutionen möglich gemacht.

Herzlichen Dank an:

Maltech AG / De Luca SA / F.+H. Engel AG / HG COMMERCIALE / Franconi + Grob AG / videocompany.ch / die Mobiliar / Sammlung Ketterer-Ertle  / Grimm Brauerei / Stanley Thomas Johnson Stiftung / Oertli-Stiftung / Kulturstiftung GVB / Stiftung Temperatio / Ernst Göhner Stiftung / Stadt Biel Ville de Bienne / SWISSLOSKultur Kanton Bern