Daniel Zimmermann – Die 10 Schweizer

Die 10 Schweizer wollen das Wohlbefinden in der Schweiz erhöhen, indem typisch eidgenössische Tätigkeiten zu einem Übungsablauf transformiert werden. Sie sind mit den 5 Tibetern und den 8 Chinesen verwandt und bestehen aus zehn Gesundheitsübungen – von Armbrust schiessen bis Zollkontrolle.

Sie können die 10 Schweizer zu Hause oder am Arbeitsplatz, vor dem Frühstück oder vor dem Einschlafen, alleine oder in der Gruppe praktizieren. Die 10 Schweizer wirken ganzheitlich – unter anderem auf die Atmung, das innere Gleichgewicht, die Organe, die Beweglichkeit und die Muskulatur.
Werden die einzelnen Übungen nur kurz – zwei- oder dreimal – durchgegangen, regen sie an und bauen auf. Werden sie hingegen öfters – siebenmal und mehr – durchgeführt, wirken sie meditativ und ausgleichend.
Wo nichts anderes steht, ist beim Atmen immer der passive Atem gemeint. Lassen Sie den Atem kommen und gehen, ohne ihn zu stossen oder zu ziehen.
Überfordern Sie sich nicht. Gehen Sie bei den Übungen nur so weit, wie es sich für Sie noch angenehm anfühlt.
Um die wohltuende Wirkung der 10 Schweizer zu erfahren, ist es empfehlenswert, die Übungen regelmässig zu praktizieren.

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen.

Ein Projekt von Daniel Zimmermann.

Ab 27.4.-8.5.2020 täglich Montag bis Freitag um 7:30 Uhr auf

Instagram / Facebook / www.pasquart.ch/aktuell und auf unserem Youtube-Kanal

9. Fahnenschwingen
Die Schweizerfahne schwingen, hochwerfen und wieder auffangen

Das Duo Kobel, Vater und Sohn, ältester und jüngster Fahnenschwinger-Schweizermeister, vor dem Palais des Nations

1) Mit dem Ausatmen die Fahne schwingen und hochwerfen
Die Füsse stehen etwas mehr als schulterbreit auseinander. Eine Hand ist in die Taille gestützt.
Ausatmen. Dabei schwingt die andere Hand in einem grossen Kreis von unten über innen, oben, aussen nach unten. Kommt die Hand nach unten, beugen sich Beine und Oberkörper. Die Hand wirft die imaginäre Fahne mit Schwung von unten nach oben in die Luft. Die Fahne fliegt zum Himmel und fällt wieder zurück.

2) Mit dem Einatmen die Fahne zurück schwingen
Einatmen. Dabei fängt die Hand die Fahne wieder auf. Mit Schwung kreist der Arm den gleichen Weg zurück.

3) Die Fahne über dem Kopf der anderen Hand zuwerfen
Kommt die Hand zum zweiten Mal nach oben, wirft sie die Fahne über dem Kopf der entgegenkommenden Hand zu. Die freie Hand stützt in die Taille.
Die andere Hand übernimmt den Fahnenschwung.
Nach Belieben wiederholen.

8. Zollkontrolle
Anhalten und den Pass kontrollieren

Giancarla Fibbioli und Sergio Barella bei der Kontrolle eines Schweizer Passes an der Grenzwache Chiasso-Strada

1) Mit dem Einatmen den Arm nach oben führen
Die Füsse stehen etwas mehr als schulterbreit auseinander. Die Hände liegen eine in der anderen hinter dem Rücken. Der Kopf ist nach vorne ausgerichtet.
Einatmen. Dabei kommen die Finger des einen Armes ganz langsam in einem grossen Kreis seitlich von unten nach oben. Der Kopf bleibt, nur der entspannte Blick folgt den Fingerspitzen. Der Nacken bleibt weich. Der lange Arm geht soweit nach oben, wie wir die Fingerspitzen sehen können.

2) Mit dem Ausatmen zurück nach unten führen
Ausatmen. Dabei kommt der Arm langsam wieder zurück hinter den Rücken. Die Augen folgen den Fingerspitzen, bis sie aus dem Blickfeld verschwinden.

3) Der Daumen kommt langsam vor das Gesicht und wieder zurück
Einatmen. Dabei kommt der Daumen langsam nach vorne und oben vor das Gesicht. Der entspannte Blick folgt dem Daumen, der den imaginären Schweizerpass hält.
Ausatmen. Dabei geht die Hand langsam zurück hinter den Rücken.

7. Talerschwingen
Das Geld in Umlauf bringen und den Fünfliber in der Rahmschüssel kreisen lassen

Bruno Dörig, Direktor der Appenzeller Kantonalbank, mit Jakob Koller, Prokurist und Kundenberater, sowie Markus Inauen, Privatkundenberater, im Tresorraum

1) Mit dem Ausatmen den Raum nach vorne schieben
Die Füsse stehen in Schrittstellung. Der Körper schaut in Blickrichtung nach vorne. Die Beine sind gebeugt. Die hintere Fussspitze ist leicht ausgedreht.
Die Knie schauen in die gleiche Richtung wie die Zehen. Der Rücken ist lang und das Becken hängt. Die Handinnenflächen sind vor der Körpermitte und schauen nach vorne.
Ausatmen. Dabei schieben die Handinnenflächen den Raum vor der Körpermitte nach vorne, bis die Arme lang sind. Das Gewicht bleibt gleichmässig auf beiden Füssen verteilt.
2) Mit dem Einatmen den Raum zurückholen Einatmen. Dabei drehen sich die Handinnenflächen zum Körper hin und holen den Raum zur Körpermitte zurück. Zweimal hintereinander schieben die Hände den Raum vor und zurück.
3) Mit dem Ausatmen den Körper schwingen Ausatmen. Dabei schwingen die Hände das imaginäre Talerbecken im Kreis.
Der Körper schwingt mit.

6. Käsen
Die Käseharfe in einer 8 drehen

Nicolas Riffieux und Raphaël Jaquet, Käser der Schaukäserei
Gruyère

1) Beide Hände umfassen die imaginäre Käseharfe Die Füsse stehen weit auseinander. Die Beine sind gebeugt. Der Rücken ist lang und das Becken hängt. Die beiden Hände umfassen die imaginäre Käseharfe vor der Körpermitte.

2) Mit dem Ausatmen die Käseharfe zur einen Seite drehen Ausatmen. Dabei kreisen die Hände von der Mitte aus zur einen Seite und kommen wieder zurück.

3) Mit dem Einatmen die Käseharfe zur anderen Seite drehen Einatmen. Dabei kreisen die Hände zur anderen Seite und kommen wieder zurück. Zweimal hintereinander drehen die Hände mit der Käseharfe eine liegende 8. Ausatmen. Dabei längen sich die Beine. Einatmen. Dabei beugen sich die Beine wieder. Mit dem Ausatmen zur anderen Seite beginnen.

Nach Belieben wiederholen.

5. Hornussen
Die «Nouss» abschlagen

Jürg Eggimann, Hornusser von Zuchwil, Eidg. Schlägerkönig 1997 und 2000

1) Der ganze Körper ist spiralförmig gedreht Die Füsse stehen in Schrittstellung. Das Gewicht ist auf dem hinteren Fuss. Die Handinnenflächen sind zusammengelegt und ruhen auf der hinteren Schulter. Der Blick ist nach hinten gerichtet. Der ganze Körper ist spiralförmig gedreht vom Kopf bis zu den Füssen, so dass sich die Ferse des vorderen Fusses anhebt.

2) Mit dem Ausatmen die Spirale schwungvoll aufdrehen Ausatmen mit einem starken «Fffffhh». Dabei beginnen die Fingerspitzen mit Schwung die Aufdrehung der Spirale. Die Arme werden lang. Die Arme gehen auf der horizontalen Ebene gemeinsam. Ab der Mitte vorne übernimmt der erste Arm die Bewegung. Die Hand des zweiten Armes streift an der Innenseite des schwingenden Armes entlang nach innen bis zum Schultergelenk. Der ganze Körper folgt, bis sich die Ferse des anderen Fusses anhebt. Der Blick geht mit.

3) Mit dem Einatmen in die Ausgangslage zurückkommen Einatmen. Dabei geht die Bewegung in einer gelösten Qualität den gleichen Weg zurück zur Ausgangslage.

Nach Belieben wiederholen.

4. Alphornspielen
In das Alphorn hinein blasen

Heinz Balmer, Alphornbläser, spielt den „Grindelwaldner“ vor der Sternwarte auf dem Jungfraujoch

1) Mit dem Einatmen kommen die Hände nach oben vor den Mund Die Füsse stehen etwas mehr als schulterbreit auseinander. Einatmen. Dabei kommen die Hände von unten über aussen nach oben zum Mund. Die Hände umschliessen das imaginäre Alphorn vor dem Mund.

2) Mit dem Ausatmen die Luft durch das Alphorn fliessen lassen Ausatmen. Dabei lassen wir die Luft zielgerichtet mit einem langen stimmlosen «Bhuuu» durch das ganze Instrument fliessen. Ohne dabei die Luft zu stossen oder zu pressen. Der Nacken bleibt weich und lang. Die Ellbogen haben eine Richtung weg vom Schultergelenk. Die freien Fussgelenke lassen den Körper ganz fein balancieren.

3) Die Hände sinken nach unten und kommen wieder nach oben zum Mund Wenn die Lungen leer sind, sinken die Hände nach unten, und der Atem fliesst ganz von alleine wieder ein. Dabei kommen die Hände erneut von unten über aussen nach oben zum Mund.

Nach Belieben wiederholen.

3. Bräteln
Nach dem Wetter schauen und die Cervelat über das Feuer halten

Daniel Dunkel und Familie, Chefredakteur der „Schweizer Familie“, vor gleichnamiger Feuerstelle in Davos-Laret

1) Mit dem Einatmen nach oben schauen Die Füsse stehen schulterbreit auseinander. Einatmen. Dabei geht der Blick nach oben. Der Nacken ist lang.

2) Mit dem Ausatmen abrollen Ausatmen. Dabei rollt der Körper vom Kopf her Wirbel für Wirbel so tief wie möglich in die Hocke ab.

3) In der tiefen Hocke seitlich hin und her schaukeln In der tiefen Hocke halten die Hände den imaginären Stecken mit der Cervelat über das Feuer. Dabei schaukelt der Körper seitlich hin und her. Die Fussgelenke sind ganz nachgiebig. Einatmen. Dabei sinkt der Kopf zum Boden hin. Die Beine werden lang. Die Beine beugen sich, und der Oberkörper rollt wieder auf.

Nach Belieben wiederholen.

2. Wandern
Den Rucksack ablegen, sich dehnen und beugen

Adolf Ogi, alt Bundespräsident und Sonderbeauftragter der UNO für Sport mit Bruno Jelk, Rettungschef Zermatt, vor dem Matterhorn

1) Mit dem Einatmen dehnen
Die Füsse stehen schulterbreit auseinander. Die Hände legen sich an die hinteren, unteren Rippen, die Fingerspitzen schauen nach unten. Einatmen. Dabei längt sich die ganze Vorderseite des Körpers von den Füssen bis zum Kopf. Das Brustbein schaut nach oben. Die Rückseite des Körpers und der Nacken bleiben lang.

2) Mit dem Ausatmen beugen
Ausatmen. Dabei rollt der Oberkörper vom Kopf her Wirbel für Wirbel ab, bis der Oberkörper und die Arme aushängen. Die Beine sind leicht gebeugt.

3) Mit dem Einatmen aufrollen
Einatmen. Dabei beugen sich die Beine, und der Oberkörper rollt langsam wieder auf. Der Bauch ist gelöst.

Nach Belieben wiederholen.

1. Armbrustschiessen
Tell zielt und schiesst auf den Apfel

Wilhelm Tell und Sohn Walterli in Altdorf, von Richard Kissling, 1895

1) Die Arme sind vor dem Körper ausgestreckt
Die Füsse stehen schulterbreit auseinander. Die langen Arme sind vor dem Körper ausgestreckt. Die Handinnenflächen sind zusammengelegt, und die Daumen schauen nach oben.

2) Mit dem Einatmen aufspannen
Die Handinnenflächen drehen sich horizontal, so dass die Daumen auf eine Seite schauen. Einatmen. Dabei spannt der obere Arm auf, indem der Ellbogen nach
hinten zieht. Die Augen fokussieren ein Ziel in der Verlängerung der Fingerspitzen des vorderen Armes.

3) Mit dem Ausatmen abschiessen
Ausatmen mit einem starken «Fffffhh». Dabei schiessen in einer einzigen scharfen Bewegung die hinteren Fingerspitzen über den langen Arm nach vorne in die Richtung des Ziels. Gleichzeitig schnellt der vordere Arm nach hinten. In die Ausgangslage zurückkommen und die Seite wechseln.

Nach Belieben wiederholen.