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Die Schenkung Glicksman

Die Sammlung des Kunsthaus Pasquart wurde durch die grosszügige Schenkung von Mary Ann und Hal Glicksman bereichert. Das amerikanische Sammlerpaar engagierte sich von den späten 1950er bis Mitte der 1980er Jahren sehr in der Kunstszene von Los Angeles.

Hal Glicksman, der mit Künstler·innen der Beat-Generation befreundet war, begann seine institutionelle Karriere am Passadena Art Museum. Dort war er 1963 massgeblich beteiligt an der grossen Ausstellung mit Marcel Duchamps, der ersten Retrospektive und der einzigen, die zu Lebzeiten des Künstlers stattfand. Später organisierte er dort unter anderem die erste Ausstellung kalifornischer Assemblagisten. Ab Ende der 1960er Jahre übernahm er die Leitung mehrerer Kunstzentren Los Angeles’, zunächst am Pomona College, dann in Irvine und schliesslich am Otis Institute. Er realisierte wichtige Ausstellungen von Künstler.innen wie Michael Asher, Judy Chicago, Daniel Buren, Rosemarie Castoro und Dan Flavin. Mary Ann Glicksman, geborene Dugane, ist ihrerseits Künstlerin und Schauspielerin. Sie stand dem Bildhauer Larry Bell nahe und spielte in Guy de Cointets Theaterstücken die Hauptdarstellerin. Mary Ann und Hal Glicksman konnten so beide auf ihre Weise die Entwicklung dieser bedeutenden Kunstszene miterleben und mitgestalten, die Los Angeles als eine der Kunsthauptstädte der Welt etablieren sollte.

Die aus mehreren hundert Exponaten bestehende Sammlung besteht aus vier Hauptgruppen: kalifornischer Assemblagismus, Minimal- und Konzeptkunst, Light and Space-Bewegung und Pop Art. In diesen Ensembles nehmen bestimmte Figuren einen privilegierten Platz ein, darunter Michael Asher, Philipp Hefferton, Tom Eatherton, Georges Herms, Wallace Bermann und natürlich Larry Bell und Guy de Cointet. Diese heterogene Sammlung vermittelt einen Eindruck von der Durchlässigkeit zwischen den künstlerischen Praktiken, die einem multidisziplinären Konzept folgt, das auf den Erfahrungen der Beat-Generation beruht.

Schon 2022 hatte das Ehepaar Glicksman eine erste Schenkung an das Museum für zeitgenössische und moderne Kunst MAMCO in Genf getätigt. 2023 beabsichtigte das Ehepaar eine umfangreichere Schenkung, die sich dieses Mal zwischen dem MAMCO und dem Kunsthaus Pasquart aufteilt. Diese grosszügige Schenkung ermöglicht es dem Genfer Museum, seine der kalifornischen Szene gewidmete Sammlung zu konsolidieren, während sie dem Bieler Kunsthaus aussergewöhnliches Material für die Ausarbeitung einer Reihe von künstlerischen Narrationen bringt.