Vor dem Um- und Anbau, © Pasquart

Paul Ariste Poma, © Pasquart

© Gaston Wicky, Zürich

Christian Indermühle, Salle Poma (vor dem Giessen des Terazzo), 1999, Diptichon, Fotografie, 104.5×136.5cm (Deponat des Künstlers)

Geschichte

Die Geschichte des Kunsthauses Pasquart beginnt im Dezember 1990 mit der Eröffnung der ersten Ausstellung im östlichen Teil des ehemaligen Spitalgebäudes. Die Räumlichkeiten konnten zuvor dank der Unterstützung der Bieler Behörden, des Bundes, des Kantons Bern und von Privatpersonen sowie der beteiligten Vereine umgebaut und neu eingerichtet werden.

1992 stossen das Photoforum Pasquart und der Kunstverein zum Kunsthaus. Im Herbst 1993 richtet sich auch das Filmpodium definitiv in einem Nebengebäude ein. Als weitere Partnerin bespielt die GSMBA (inzwischen Visarte) seit 1998 dazu eine weitere Räumlichkeit für den Betrieb des «espace libre».

Der Beschluss des Gemeinderates, die Subventionen für das Centre Pasquart auf Mitte 1993 einzustellen, um das Haus anderweitig zu nutzen, erwirkt Protest auf breiter Front: Kunsthaus, Kunstverein, Photoforum und Filmpodium Biel/Bienne intervenieren gemeinsam, ihnen schliessen sich der Schweizer Kunstverein, die SIA, der Bieler Museumsverein und ein Unterstützungskomitee zugunsten des Centre Pasquart an. Sie erreichen, dass der Stadtrat im Oktober 1992 zwei Motionen annimmt, welche darauf abzielen, die gewährten finanziellen Mittel und die Aktivitäten des Centre Pasquart beizubehalten.

Einen entscheidenden Impuls bringt 1993 die Eröffnung des Testaments von Paul Ariste Poma. Es sieht ein Vermächtnis von sieben Millionen Franken zugunsten eines Erweiterungsbaus zum Kunsthaus vor. Dies unter der Voraussetzung, dass die Stadt Biel den doppelten Beitrag leiste. Dank der Unterstützung vieler engagierter Kunstfreunde können mit den Bieler Behörden Bedingungen ausgehandelt werden, damit das Legat wirksam wird.
In der Volksabstimmung vom Oktober 1995 wird das Erweiterungs-Projekt mit grosser Mehrheit angenommen. Rasch werden die Grundlagen für einen Architekturwettbewerb erarbeitet. Die Jury entscheidet sich für das Projekt der Basler Architekten Diener&Diener. Die Wahl eines international anerkannten Büros für dieses Projekt erweist sich in allen Punkten als positiv. Das Gebäude wird mit dem ATU-Preis des Kantons Bern ausgezeichnet.

In der Neujahrsnacht des Jahres 2000 findet die offizielle Eröffnungsfeier des erweiterten Centre Pasquart statt. Das Kunsthaus erkämpft sich in den folgenden Jahren einen immer wichtigeren Platz im Umfeld der regionalen und nationalen Museen. Mehrfach macht es über die Landesgrenzen hinaus auf sich aufmerksam.

Die Jahre 2007 und 2008 sind geprägt durch die Übernahme des alten westlichen Gebäudeteils und dem ganzen Tiefgeschoss durch die Stiftung sowie dem Verkauf der an der Seevorstadt 75 gelegenen Poliklinik. Den Verkaufserlös verwendet die Stiftung für Unterbringung der Verwaltung im und den Umbau vom Tiefgeschoss. Im westlichen Teil finden folgende Partnerorganisationen ihren Sitz: Kunstverein Biel, Stiftung Schweizerische Plastikausstellung, Photoforum Pasquart und Bieler Fototage. Die übrigen Räumlichkeiten werden als Kunstgalerie und Künstlerateliers vermietet.

16 Jahre nach der ersten Inbetriebnahme des Neubaus erweisen sich sowohl der ehemalige Spitalteil, der Neubau und die Nebengebäude als unterhalts- und renovationsbedürftigt. Die finanzielle Umsetzung ist noch nicht gesichert.

 

Weiterführende Literatur:
Jean-Pierre Bechtel: Vorwort, in: 1990–2000–2010; Hrg. Stiftung CentrePasquArt Biel/Bienne, 2010, S. 10–13
Andreas Meier: Die Erweiterung des Kunstblicks, in: 1990–2000–2010; Hrg. Stiftung CentrePasquArt Biel/Bienne, 2010, S. 35–39